DIE HÖHLE

Im Streunerterritorium gab es einen uralten, holen Baum. Einige Schwanzlängen über dem Boden gab es ein großes Loch, durch das gerade so eine Katze schlüpfen konnte. Man konnte bequem darin wohnen. Ich hatte dieses Heim erobert, indem ich den ehemaligen Besitzer getötet hatte. Nun gehörte es mir. Es war gut geschützt, man musste den Baum hochklettern, kurz auf dem Eingang balancieren und drinnen wieder runterspringen.

Ich begab mich gerade in Richtung der Grenze, als ich ein Rascheln hörte.

Mein Zuhause lag ganz in der Nähe der Grenze zum Höhlenclan. Einerseits war das schlecht, da diese verdammten Katzen, die meine Mutter verstoßen hatten, mir jederzeit ,Besuche‘ abstatten konnten. Anderseits wieder gut, denn so konnte ich sie selbst oft angreifen.

Es war ein nebliger Morgen. Das machte mir aber nicht viel aus, da ich eh kurzsichtig war. Dagegen war mein Geruchssinn ausgeprägter, als der vieler anderer Katzen. Hören konnte ich auch sehr gut. Ich war auf der Jagd, als mir zwei Gerüche entgegenwehten. Der eine kam von einer Maus. Der andere, etwas schwächere, von einer dieser Clan-Katzen. Diese war mir erst einmal egal, die Beute ging vor, da ich seit ein paar Tagen nichts gegessen hatte. Mit meinem Schildpattmuster auf Rücken und Schweif konnte ich mich zwar gut im Herbstlaub tarnen, aber im Sommer brachte es mir keine Vorteile. Da musste ich es eben mit Strategie versuchen. Die Ohren gespitzt, versuchte ich herauszufinden, wo genau sich die Maus befand. Ein lautes Rascheln verriet mir es.